Um vier wird’s schon dunkel, der Wind weht von Ost,
die Luft schmeckt schon lange nach Schnee…
Vor einem Jahr berichtete ich an dieser Stelle von Postkarten, die ich erhalten habe. Post, die mich damals darin bestärkt hat, dass man doch was erreicht. Nicht Jeden, aber Viele.
Leider wurden „Postkarten“ in diesem Jahr dazu missbraucht, Bedrohung und Angst zu erzeugen. Die Stadtratsmitglieder in Hachenburg sahen sich auf einmal einer neuen Form der Beleidigung gegenübergestellt. Manch einer hat die braune Postkarte, die einen „Ausreisegutschein“ beinhaltete, einfach weggeworfen. Andere nehmen sich die Aktion sehr zu Herzen. Doch was hat das mit Giesenhausen zu tun? Erstmal wenig. Hachenburg ist ja nicht Giesenhausen. Oder doch?
Irgendwie ist auch Giesenhausen Ziel dieses Anschlags auf das demokratische Gemeinwesen. Auch wir hatten in diesem Jahr eine Anfrage für den Bau eines religiösen Bethauses erhalten. Giesenhausen verfügte seinerzeit nicht über ein passendes Grundstück. Doch was wäre, wenn…?
Die Krawallmacher des sogenannten „Dritten Weges“ versuchen aus so einem Anlass heraus, sich hier zu festigen. Sie schüren mit solcher Propaganda die Ängste vor fremden Kulturen und Religionen. Und wollen gezielt die Ratsmitglieder unter Druck setzen. Vor unserer Haustür. Wir alle sind gefordert dem entgegenzutreten. Wir alle können mitwirken, das Aufflammen der undemokratischen Gesinnungen zu verhindern.
…Die Stadt ist geschmückt, spielt noch immer verrückt,
und sagt rastlos der Weihnacht ade.
Das Jahr geht zu Ende, die Kerzen verglühn,
doch das Licht leuchtet weiter in dir.
(Rolf Zuckowski)
Die (Vor-)Weihnachtszeit ist zum Glück auch eine bunte Zeit. Das abgelaufene Jahr war insbesondere für die Ortsgemeinde Giesenhausen ein Gutes Jahr. Eine enorme finanzielle Belastung wird durch die energetische Sanierung des Haus Alhäusers getragen. Umgerechnet kostet diese Baumaßnahme jeden Bürger – vom Kind zum Greis – rund 550 Euro. Es wurde viel unternommen, um diese Belastung zu verringern. Neben dem Gemeinderat haben sich auch weitere freiwillige Helfer an zahlreichen Eigenleistungen in ihrer Freizeit beteiligt. Arbeitskraft und Materialien wurden eingebracht. Aus Fördergeldern wurden Zuschüsse genehmigt. Wenn man das alles einrechnet, dann reduziert sich die Pro-Kopf-Belastung auf rund 275 Euro. Das ist gelebtes Engagement, welches sich auszahlt.
Eine ähnliche Erfolgsgeschichte fand ebenfalls in 2016 ihren Abschluss: Die Neugestaltung des Kindespielplatzes wurde fertiggestellt und der offiziellen Nutzung übergeben. Finanziert wurde der Platz auch mit zahlreichen Mitteln aus der Gemeinschaft – freiwillige Spenden über das Crowdfunding.
Giesenhausen beweist immer wieder die Werte Solidarität, Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Ich möchte mich herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken bei den Beigeordneten, den Mitgliedern des Gemeinderates, den Gemeindearbeitern, den örtlichen Vereinen sowie bei allen Weiteren, die im abgelaufenen Jahr für das Wohl unserer Ortsgemeinde tätig waren.
Ich wünsche allen Einwohnern Frohe und besinnliche Festtage, und einen guten Start in das Neue Jahr 2017.
Ihr Michael Meier,
Ortsbürgermeister.